Tomás Hirsch | Juntos Podemos
 

Tomás Hirsch ehem. Präsidentschaftskandidat und Vertreter des Chilenischen Linksbündnisses "Podemos" kommt nach Berlin

Am 20. April, um 19 Uhr findet ein Vortrag mit anschließender Diskussion statt, im

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Besuch von Tomás Hirsch in Europa

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Tomás Hirsch in Europa

Tomás Hirsch, Präsidentschafts-kandidat des Linksbündnisses "Juntos Podemos" bei den vergangenen Wahlen in Chile, bereist im März und April 2006 verschiedene Städte Europas, um sich mit verschiedenen linken und fortschrittlichen Kräften zu treffen und sich über Chile, Lateinamerika, "Juntos Podemos" und die Möglichkeiten einer grundlegenden gesellschaftlichen Veränderung, auch hier in Europa und in Deutschland, zu unterhalten.

 

 

Reisedaten und Nachrichten

Wer ist Tomás Hirsch?

Tomás René Hirsch Goldschmidt (geb. am 19. Juli 1956) ist ein linksgerichteter chilenischer Politiker und Geschäftsmann. Er war der Kandidat des Bündnisses "Juntos Podemos" bei den chilenischen Präsidentschaftswahlen 2005 und erreichte 5,4% der Stimmen. mehr

 

Was ist Podemos?

Juntos Podemos Más ist das breiteste Linksbündnis Chiles seit den Zeiten von Allende. Der Zusammenschluss ist durch Gespräche zwischen Kommunisten, Humanisten, der MIR, den "Linken Christen" und 53 weiteren sozialpolitischen Basisgruppen entstanden. mehr

... on tour

Am 18. März startet Tomás Hirsch, Ex-Präsidentschaftskandidat des Bündnisses "Juntos Podemos Más" in Chile, seine Tour durch 13 europäische Länder. Während der 45-tägigen Reise wird er sich mit sozialen und politischen Organisationen, Studentenvereinigungen, chilenischen Gemeinschaften, Abgeordneten des Europaparlaments und auch des Bundestages treffen.

Hirsch erklärte, dass diese Tour einerseits durch das Interesse in Europa, mehr über die Entwicklung von "Juntos Podemos Más" in Chile zu erfahren, entstanden sei und andererseits, um den vielen Einladungen zu folgen, die er gegen Ende seiner Präsidentschaftskampagne von chilenischen Gruppen, Persönlichkeiten und Institutionen in Europa erhalten hat: "Während der Kampagne zu meiner Präsidentschaftskandidatur erhielten wir zahlreiche Einladungen, da Podemos eine neuer Schritt der Zusammenarbeit von sozialen und politischen Organisationen ist. Diese Zusammenarbeit erreichten wir zum ersten Mal in Lateinamerika, wo es immer einen Hang zur Distanzierung und auch zu Spannungen zwischen politischen Parteien und sozialen Organisationen gegeben hatte."

Auf seiner Tour durch Europa besucht Tomás Hirsch Italien, Spanien, Portugal, Frankreich, Belgien, Holland, Großbritannien, Schweden, Dänemark, die Tschechische Republik, die Schweiz, Deutschland und Griechenland, wo insgesamt in 21 Städten Aktivitäten geplant sind. "Dort werden wir uns mit chilenischen Gemeinschaften treffen, mit Abgeordneten des Europaparlaments in Brüssel und Straßburg, mit der sozialistischen Internationale, der PDS in Deutschland, der sozialistischen Partei in Holland, der vereinigten Linken in Spanien und der Kommunistischen Partei Italiens und Belgiens", gab der Ex-Präsidentschaftskandidat an.

Laut Hirsch ist es ein Ziel des Europa-Besuchs, "die Bindung zu den im Ausland lebenden Chilenen zu stärken, da sie sich als Teil des chilenischen Prozesses fühlen aber die momentane Gesetzeslage ihr Wahlrecht verhindert und sie vom demokratischen Prozess ausschließt. Wir haben uns genauso verpflichtet, auch für ihr Wohl zu sorgen, denn viele von ihnen haben Ersparnisse in Chile, und all dies ist noch ungeklärt. Daneben wollen wir die im Ausland lebenden chilenischen Jugendlichen unterstützen, die Probleme bei der Anerkennung ihres Studiums haben."

Die Tour selbst ist eine Chance, dieses andere Chile kennen zu lernen. Für den Humanisten Hirsch ist es eine Realität, die in Vergessenheit gerät, angesichts "dieses Landes, das so ‚fantastisch' und erfolgreich in der Förderung des neoliberalen Models war."

"Schauen wir uns doch das Chile von heute, ein Chile der Schuldner nur einmal an. Dieses Chile mit einem exzellenten, aber ausschließlich privaten Bildungswesen, dieses Chile, in dem ein paar wenige Privilegierte Zugang zur Gesundheitsversorgung haben, während andere monatelang eben darauf warten müssen, dieses Chile mit seiner miserablen Altersvorsorge, dieses Chile, in dem sich Gewerkschaften weder so organisieren, wie sie sollten, noch mit den Bossen verhandeln, und dieses Chile der indigenen Gemeinschaften, die immer noch ihres Landes beraubt werden", führte Tomás Hirsch aus.

Tomás Hirsch kommt nach Berlin

20. April – 19 Uhr Vortrag und Diskussion

Haus der Demokratie und Menschenrechte

Robert-Havemann-Saal

Greifswalder Str. 4 | 10405 Berlin - Prenzlauer Berg

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Tomás Hirsch in Mailand

 

 

 

 

 

 

 

 

Tomás Hirsch in Mailand

 

 

 

 

 

 

Tomás Hirsch on Tour: 05. 04. 2006 - Lissabon

Webmagazin / Presseagentur Lusa

Hirsch: " Salvador Allende gerät in Vergessenheit"

"Die Person Salvador Allendes gerät ziemlich in Vergessenheit in Chile. Man weiß nur noch sehr wenig über ihn, auch unter seinen Bewunderern", betonte Tomás Hirsch, Repräsentant der Humanistischen Partei Chiles und Kandidat bei der letzten Präsidentschaftswahlen, in einem Interview mit der portugiesischen Presseagentur Lusa.

"Allendes Freunde haben eine stark vereinfachte Sicht. Sie erinnern sich an seinen Namen und an sein Lebensprojekt", berichtete Tomás Hirsch. "Heute stellt man es so dar, als sei Allende Marxist gewesen, aber das war er nie. Sie sagen, er sei Kommunist gewesen, aber auch ein Kommunist war er nie. Er war ein begeisterter Demokrat - das war er sehr wohl! Und tatsächlich war das möglicherweise auch einer der Gründe, warum er nicht an die Gefahr eines Militärputsches glaubte.", fügte Hirsch hinzu.

Der Repräsentant von Juntos Podemos Más, das bei den Wahlen im Dezember 2005 die gesamte chilenische außerparlamentarische Linke vereinigen konnte, unternimmt eine Europatour, um ebendiese Erfahrung mitzuteilen, vor allem über den Zusammenschluss von linken politischen Parteien und sozialen Organisationen in einer Koalition.

Als Vertreter eines Gesellschaftsentwurfs, der laut Hirsch auf keinem anderen bekannten Modell fußt, war er maßgeblich für den achtbarsten Wahlerfolg der Linken (seit Wiedereinführung der Demokratie) bei den vergangen Präsidentschaftswahlen in Chile verantwortlich, bei dem er als Kandidat 5,4 % erreichte.

Bei der Stichwahl unterstützten die Humanisten nicht - ganz im Gegenteil zu ihren kommunistischen Koalitionsgenossen - Michelle Bachelet; doch beschrieb Hirsch die neue Präsidentin durchaus als "guten Menschen". "Natürlich ist es mir nicht egal, ob die Rechte an die Macht kommt, jedoch in der Politik können wir nicht auf das kleinere Übel bauen!", erklärte der Vertreter der HP.

"Wenn es eine sozialdemokratische Regierung gibt, freut sich doch die Rechte. Und bei den Wahlen hetzt diese Sozialdemokratie dann wieder gegen die Linke, um gegenüber der Rechten Stimmen wett zu machen. Und genauso ist es nicht mein Ziel die Sozialdemokratie zu retten!", machte er klar.

Hirsch sieht in der Regierung Bachelet Bestätigung für seine These, dass die Präsidentin, "dieser gute Mensch mit seinen guten Absichten" sich gezwungen sehen wird, schließlich "dem Druck nachzugeben", um so zu einer gewichtigen Dienerin des Neoliberalismus in Chile zu werden.

Die Humanistische Partei war Mitbegründerin der Concertación, der Allianz, die sich 1987 bildete, um Augusto Pinochets zu stürzen und die in der Folge alle Präsidentschaftswahlen nach Wiedereinführung der Demokratie 1990 für sich entscheiden konnte.

1993 verließen die Humanisten die Concertación, weil sich ihre Politik nicht mit den Zielen "sozialer Gerechtigkeit" in Einklang bringen ließ, die man in Aussicht gestellt hatte, und um so nicht "ein ganzes Volk zu täuschen".

"Heute ist Chile das Land mit der weltweit ungerechtesten Verteilung zwischen reich und arm! Makroökonomisch läuft alles sehr gut. Aber ich vertrete die Benachteiligten, die sich eben nicht von dieser Makroökonomie ernähren, sondern von ihrem Job.", erklärte Hirsch.

"In Chile wurden die Renten systematisch gesenkt. Mehr als sechzig Prozent der Rentner haben nicht einmal das Recht auf eine Grundrente, die ihnen laut Gesetz zusteht. Es interessiert mich nicht, irgendwo schöne Zahlen zu präsentieren, ich will, dass die Leute gut leben!", schloss der ehemalige Präsidentschaftskandidat.

Orientiert am Versuch des venezuelanischen Präsidenten Chávez, der im Begriff ist, die Ölquellen seines Landes zu verstaatlichen, vertrat Hirsch, dass auch eine Verstaatlichung der Kupferminen eine mögliche Alternative darstelle - das Metall ist eines der wichtigsten Exportgüter Chiles.

"Wenn wir Kupfer haben, und Kupfer ist der größte Reichtum unseres Landes, das zusätzlich heute höher gehandelt wird als je zu vor (mit 2,59 Dollar), warum sollen wir es dann weiterhin von Multinationalen ausbeuten lassen, ohne dass sie dafür irgendwelche Steuern zahlen?!", stellt der Repräsentant der HP in den Raum.

"Die staatliche Kupfergesellschaft Codelco wurde bei dem Versuch beschnitten, in neue Projekte zu investieren. Codelco exportiert dreißig Prozent unseres Kupfers und sorgt trotz allem für Divisen von ungefähr vier Milliarden Dollar (3,3 Mrd. Euro). Die privaten Konzerne dagegen exportieren siebzig Prozent des abgebauten Kupfers, führen allerdings nur 300 Millionen Dollar (248 Mil. Euro) an die öffentlichen Kassen ab!", rügte Hirsch.

Trotz der Verschiedenartigkeit der linken Regierungen, die in den letzten Jahren in Lateinamerika an die Macht gekommen sind, sei "das Wichtigste, dem Willem Ausdruck zu verleihen, dass die Völker dieses Kontinents neue Antworten auf die Probleme finden wollen! Lateinamerika braucht diesen Integrationsprozess, für den Hugo Chávez steht", merkte Tomás Hirsch an.

"Die einzige Antwort auf die Globalisierung ist das Zusammenwachsen als Region. Kein Land kann für sich alleine gegen die Probleme der Globalisierung kämpfen!", machte er klar.

Natürlich müsse man berücksichtigen, so Hirsch, dass sich nicht alle Modelle regionaler Zusammenarbeit für Lateinamerika positiv auswirken müssen: "Die ALBA (Bolivarische Alternative der Amerikanischen Staaten) setzt ihre Prioritäten in der Zusammenarbeit der Energiewirtschaft, der Kommunikation, in der Reduzierung bewaffneter Konflikte, in der Förderung kleiner und mittlerer Betriebe. Und das unterscheidet sich schon erheblich von der ALCA (Freihandelszone für ganz Amerika - eine Idee der USA), die in den lateinamerikanischen Ländern auf breite Ablehnung stößt.", fügte der Repräsentant der chilenischen HP hinzu.

Anschließend gab Tomás Hirsch eine Pressekonferenz und nahm an einem Kolloquium über den politischen Wandel Lateinamerikas teil.

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Tomás Hirsch on Tour: 03. 04. 2006 - Vigo, Spanien

Hirsch beklagt in Vigo die dramatische Lage vieler Chilenen

Tomás Hirsch, Repräsentant der Humanistischen Partei Chiles und Kandidat des Linksbündnisses "Juntos Podemos" zu den letzten Parlamentswahlen, resümierte heute in Vigo seine bisherige Rundreise durch verschiedene europäische Städte und erwähnte dabei, was man über die "wahre" Situation seines Landes wissen müsse.

Laut Hirsch, der heute im Sitz der IU-Esquerda Unida de Vigo (Vereinigten Linken Vigos) eine Pressekonferenz gab, lebt die Mehrzahl der Chilenen mit weniger als 300 Euro im Monat, habe keinen Zugang zu angemessener Ausbildung oder Gesundheitsversorgung, zumal sie privatisiert und "viel zu teurer" sind und beispielsweise die Renten 67% geringer ausfallen als private Rentenversicherungen.

Und so, prangerte Hirsch an, werde in Chile die "Mehrheit missachtet und misshandelt". Er kritisierte das Bild, das die mächtigere politische und wirtschaftliche Klasse des Landes öffentlich verbreite, "man sei in einer ausgezeichneten Lage" mit einem Wirtschaftsboom ohne Inflation und mit Steuerüberschuss dazu. Es gehe hier um einen Wohlstand, so Hirsch, von dem ausschließlich 5% der Bevölkerung profitierten und andere Gesellschaftsbereiche nichts haben, wie die Studenten, die Rentner oder die Mapuche, die wie politische Gefangene in ihren Reservaten eingesperrt leben.

Obwohl die Diktatur schon sechzehn Jahre vorüber sei, meinte Tomás Hirsch, sei das System im Begriff, das neoliberale Gesellschaftsmodell felsenfest zu verankern. Tatsächlich waren zu Zeiten der sozialdemokratischen Regierung von Ricardo Lagos "die Rechten in der Wirtschaft noch nie so glücklich wie zuvor."

BACHELLETS REGIERUNG

Dass Michelle Bachellet jetzt an der Regierung ist, sei für "Juntos Podemos" "überhaupt kein verlässliches Anzeichen für einen Wandel", machte Hirsch deutlich: "Die Präsidentin ist nach wie vor Teil einer Koalition, die an dem seit sechzehn Jahren praktizierten Modell nichts grundlegend verändern". In diesem Zusammenhang wies er drauf hin, dass fünf der wichtigsten Ministerien von ausgemachten Neoliberalisten geleitet werden.

Tomás Hirsch griff auch drauf zurück, was bei den Wahlen in anderen Ländern Lateinamerikas passierte. Obwohl man dort nicht von einer Revolution sprechen könne, erkannte er an, dass sie das, was in Venezuela oder Bolivien passiert, durchaus "mit Sympathie" verfolgten. "Der bolivianische Präsident Evo Morales", so Hirsch, "hat ganz klar einen gesellschaftlichen Wandel vor Augen."

Zusätzlich kritisierte der Repräsentant der chilenischen Linken das dortige Wahlsystem, das die parlamentarische Vertretung von Juntos Podemos verhindert hat, obwohl das Bündnis bei den Parlamentswahlen 7,4 % und bei den Präsidentschaftswahlen 5,4% erreichte.

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Salvador Allende

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

"Abtransport" portestierender Mapuche Indianer

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hirsch, Chávez, Maradonna beim Weltsozialforum in Mar del Plata (Argentinien)

Tomás Hirsch on Tour: 30. 03. 2006 - Brüssel

Europaabgeordnete überrascht vom Ausschluss von Podemos im "demokratischen" Prozess Chiles

Tomás Hirsch, Präsidentschaftskandidat des Chilenischen Linksbündnisses "Juntos Podemos" bei den letzten Wahlen hatte einen vollen Kalender in Brüssel, wo er mit verschiedenen Abgeordneten der linken und grünen Fraktionen zusammentraf.

"Morgens traf ich mich gleich mit dem EU Kommissar für Außenhandel der Linksfraktion Paul-Emile Dupret, der die chilenische Wirklichkeit sehr gut kennt und auch großes Interesse an der Entwicklung von Podemos gezeigt hat.", sagte Hirsch. Gleich anschließend gab es ein Arbeitstreffen mit 41 Abgeordneten der Linksfraktion. "Man zeigte sich sehr besorgt, über das, was in Lateinamerika vor sich geht und sehr interessiert an der momentanen Entwicklung - vor allem in Südamerika…"

Im Anschluss an das Treffen bemerkte Hirsch, nachdem erneut das Klischee eines vermeintlich linksregierten Chiles aufgetaucht war: "Man macht sich hier anscheinend niemand eine Vorstellung davon, wie sehr das neoliberale Modell und die Multinationalen die chilenische Realität beherrschen. Sie konnten mir auch gar nicht glauben, dass uns nach 7 % bei den letzten Wahlen kein einziger Sitz im Parlament zustand."

Danach traf sich Hirsch mit der Grünen Europaabgeordneten Gladis Duipert, die sich über die momentane Lage in Chile sehr besorgt zeigte, besonders im Bezug auf CELCO und Pascua Lama. "Sie war schockiert, als ich ihr erzählte, dass norwegische Lachs-Konzerne den Angestellten ihrer chilenischen Töchtergesellschaften nur ein Sechstel des in Europa üblichen Lohns zahlen, von dem irreparablen Umweltschaden, den sie im Süden Chiles anrichten ganz zu schweigen."

In erweiterter Runde mit dem deutschen Europaabgeordneten zeigte sich Duipert sprachlos, als sie erfuhr, dass die Chilenische Regierung entgegen ihrer Versprechen nach Prüfung der Umweltschäden das Pascua Lama Projekt längst abgesegnet hat. "Sie war fassungslos, als ich berichtete, dass CELCO weiterhin im Süden Chiles operieren darf, ohne sich an Umweltrichtlinien halten zu müssen.", erklärte Tomás Hirsch.

Hirsch und die Europaabgeordnete trafen die Vereinbarung, sie und andere Abgeordnete der Linksfraktion im Oktober nach Chile einzuladen, um sich selbst vor Ort über die Umweltsituation ein Bild zu machen. "Sie (die Linksfraktion) sind gerade in einer sehr engagierten Kampagne gegen die Umweltzerstörungen des Neoliberalismus, nicht nur in Chile sondern in ganz Lateinamerika.", ergänzte der Vertreter der Humanisten Partei.

Gleich nach dem Treffen machte sich Tomás Hirsch nach Großbritannien auf, um sich dort mit Mitgliedern der lateinamerikanischen Gemeinde und der britischen HP zu treffen.

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Tomás Hirsch on tour in Italien:

Die PR-Abteilung der Concertación* vermarktet ein Chile der Fantasie

Zu Beginn seiner Reise durch Europa stellte Tomas Hirsch klar, dass die Concertation versucht ein Image Chiles zu verkaufen, das suggeriert, das Land würde von einer Linken regiert, und die momentane Regierung von Michelle Bachelet sei die Fortführung der Politik Salvador Allenedes.

Bei einem Besuch der italienischen Stadt Modena meinte der ehemalige Präsidentschaftskandidat von Juntos Podemos: "Die Marketingabteilung der Concertation hat hervorragende Arbeit geleistet! Überall glaubt man mittlerweile, Chile würde von der Linken regiert, und nun, da Bachelet gewonnen hat, stehe fest, dass die Linke und der Sozialismus das Land regierten, um das Werk, für das Allende gekämpft hat, weiterzuführen."

Dieses Image eines progressiven Landes, das Chile hat, zeugt nur von der Ignoranz über die "Liebenswürdigkeit" des neoliberalen Wirtschaftssystems, das schon unter der Diktatur installiert wurde, und das sich die Concertacion nun bemüht zu festigen.

"Das hat einfach die Wirklichkeit von mehr als 80% der Chilenen überlagert, die unter den angeblichen Erfolgen des Neoliberlismus und dem Wirtschaftsboom Chiles leiden, eines Landes, das seine Bevölkerung einfach von der ökonomischen Entwicklung des Landes ausgeschlossen hat.

Die Regierungen der Concertation, die Multinationalen und alle anderen Mächtigen, die hinter dieser Regierung stehen, sind diejenigen, die dieses Bild eines idyllischen Chiles verbreiten - natürlich meine ich die multinationalen Firmen und die Finanzwelt, die ein Interesse daran haben, solch ein erfolgreiches neoliberales Modell in die ganze Welt zu ‚exportieren'.", betonte der ehemalige Präsidentschaftskandidat.

Tomás Hirsch unterstrich: "Keiner weiß hier anscheinend, dass Chile längst seine Gesundheits- und Bildungssystem privatisiert hat, dass die Straßen längst privat sind, aber dass im Gegensatz dazu auf die einträgliche Kupferförderung keine Steuern bezahlt werden müssen. Niemand erwähnt hier die Wasserknappheit, die in vielen indigenen Gemeinden herrscht, niemand erzählt den Leuten hier, dass den Mapuche ihr Land weggenommen wurde, und niemand erwähnt, dass es Regionen Chiles gibt, die schlimmstenst vernachlässigt werden. Niemand erwähnt hier, dass das soziale Sicherheitssystem eine Katastrophe ist und die Renten kläglich sind!"

Das ist es, warum diese Reise durch Europa so wichtig für den ehemaligen Präsidentschaftskandidaten ist: "Der Öffentlichkeit, den Politikern und den Intellektuellen über das wirkliche Chile, das sonst nicht in der Öffentlichkeit erscheint, die Augen zu öffnen, das ist es schon wert!", schloss Hirsch.

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Tomás Hirsch im Europa-Parlament

 

 

CELCO ist eine Zellulosefabrik im Süden Chiles, die sich für die fast vollständige Zerstörung der Natur der gesamten Region verantwortlich zeichnet. (Von 6.000 Schwarzhalsgänsen überlebten ausschließlich 20) Die Chilenische Provinzregierung untersagte den Besuch von EU-Parlamentariern, Chilenische Umweltaktivisten wurden unrechtmäßig verhaftet.

 

Pascua-Lama ist ein geplantes Bergbauprojekt der kanadischen Firma Barrick Gold in Chile und Argentinien. Da dort erheblichen Mengen Gold, Silber und Kupfer vermutet werden, sollen drei Gletscher abgetragen und an anderer Stelle "wieder neu errichtet" werden. Umweltverbände befürchten außerdem gravierende Auswirkungen durch Arsen auf ein nahes liegendes Tal, in dem 70.000 Kleinbauern Bewässerungswirtschaft betreiben. Außerdem reklamieren zahlreiche Angehörige indigener Völker das Land für sich.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

* Concertación ist der Name der regierenden "mitte-links" Koalition in Chile.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Proteste in Chile gegen das Vergessenen der "Verschwundenen" während des Militärregimes

 

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Tomás Hirsch on tour in Florenz - 24. 03. 2006:

Der Neoliberalismus drängt sich Europa auf

Gestern in Florenz traf Tomás Hirsch, Präsidentschaftskandidat von Juntos Podemos zu den vergangenen Präsidentschaftswahlen, mit rund 400 Mitgliedern der lateinamerikanischen Gemeinschaft zusammen, um über die Entwicklungen auf unserem Kontinent zu sprechen.

"In den verschiedenen Städten, die ich bisher besucht habe, gab es ein großes Interesse zu erfahren, was mit der lateinamerikanischen Linken passiert", erklärte der Vertreter der HP. Hirsch fand es bemerkenswert, wie das Modell des Neoliberalismus mittlerweile die italienische Linke durchdrungen hätte - "sie ist der Concertación schon sehr ähnlich."

Hirsch merkte an, dass es in Italien - genauso wie auch in Chile - eine steigende Jugendarbeitslosigkeit, sowie das Problem der "Flexibilisierung der Arbeitsbedingungen" (z.B. Aufweichung des Kündigungsschutzes) gäbe.

"Es ist schon beeindruckend, wie sich der Neoliberalismus als Modell sich zunehmend weltweit aufdrängt, und dabei jedes Mal mehr die Entwicklungschancen der Familien und der Jugendlichen beschneidet. Heute bin ich über eine privatisierte Autobahn gefahren, und sie war genauso wie die in Chile." Und weiter über die Macht des Kapitals: "In Europa besteht die Hoffnung, dass wir in der Lage sein werden, eine Alternative zu schaffen, die die verschiedensten Kräfte der Linken vereinigen kann. Aber wir sollten uns die Bedingungen in Europa vor Augen halten, die erheblich günstiger sind als die unseres Landes, wo man einen Neoliberalismus etabliert hat, der sämtliche soziale Rechte der Bürger längst zerstört hat."

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Der Umgang der Chilenischen Polizei mit den Protesten

 

 

"Unruhestifter" Hirsch wird verhaftet

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07. 12. 2005

Interview in der taz mit Tomás Hirsch

"In Chile regiert bald eine Aktiengesellschaft"

Die Favoritin der chilenischen Präsidentschaftswahlen am nächsten Samstag hat ihre linke Vergangenheit vergessen, sagt ihr Konkurrent Tomás Hirsch. Unter den reformistischen Regierungen Lateinamerikas gibt es kein Vorbild für Chile

taz: Herr Hirsch, warum kritisieren Sie das "chilenische Modell"?

Tomás Hirsch: Chile ist eines der zehn Länder mit der ungerechtesten Einkommensverteilung auf der Welt. Das Modell basiert auf Freihandelsabkommen, Zollsenkungen, Auslandsinvestitionen mit sehr vielen Subventionen und Steuererleichterungen. Arbeiterrechte werden abgebaut, die Umweltgesetzgebung geschwächt, Gesundheit und Bildung verkommen zum Geschäft. Es ist also ein Modell, das die Rechte zutiefst zufrieden stellt. Sie hat heute die beste Regierung, die sie sich wünschen kann: Sie muss nicht regieren, aber tagtäglich wird genau die Politik gemacht, die sie sich wünscht.

Die Kandidatin der Concertación, des Bündnisses aus Christ- und Sozialdemokraten, wird voraussichtlich die nächste Präsidentin Chiles. Was würde sich unter Michelle Bachelet ändern?

Nichts Wesentliches, nur einige Akzentverschiebungen. Michelle Bachelet hat eine linke Vergangenheit, ihre Menschenrechte wurden verletzt, aber in ihrer heutigen Welt bedeutet das gar nichts. Der jetzige Finanzminister war in seiner Jugend auch Kommunist. Heute sind sie alle im neoliberalen Modell gefangen. Bachelet wird mit demselben Personal weiterregieren, es wird ein Stühlerücken zwischen Ministern, Staatssekretären und Botschaftern geben. Diese 400 bis 500 Leute sind an der Macht um der Macht willen. Die Concertación ist von einem sozialen Projekt zu einer Aktiengesellschaft geworden, Aktionäre mit Postenverteilung und Ausschüttung von Dividenden.

Sie würden Bachelet also nicht unterstützen oder mit ihr koalieren?

Nein, wir haben zwei grundlegend verschiedene Gesellschaftsvisionen.Heute gibt es eine inzestuöse Beziehung zwischen der wirtschaftlichen und der politischen Macht.

Aber die Linke hat doch kaum eine Chance, an die Regierung zu kommen?

Unsere Allianz "Juntos Podemos Más" (Zusammen können wir mehr) ist das breiteste Linksbündnis Chiles der letzten 30 Jahre. 55 Organisationen, politische Parteien, soziale, kulturelle, ethnische und religiöse Organisationen sind versammelt. Bei den Kommunalwahlen vor einem Jahr haben wir zehn Prozent erreicht. Diesmal werden wir unseren Stimmenanteil festigen und uns als wichtige Kraft behaupten. Natürlich werden wir nicht siegen, aber wir werden besser abschneiden als viele vor drei, vier Monaten glaubten.

Und dann?

Wir haben immer gesagt, dass sich unser Projekt nicht in Wahlen erschöpft. Sie sind wichtig, denn die Stimmen ermöglichen es uns, gehört zu werden. Unsere zweite Achse ist die der Organisation und der Mobilisierung, das gehört zu der Beteiligung an Wahlen untrennbar dazu. Das eine ohne das andere wäre sinnlos. Im nächsten Jahr werden wir also eine aktive, konstruktive Opposition machen. Langfristig, das heißt in vier oder acht Jahren, wollen wir an die Macht.

Wo liegen die Unterschiede zwischen den Humanisten und den Kommunisten, den wichtigsten Parteien von "Juntos Podemos Más"?

Die Unterschiede liegen in Stil, Sprache, Vergangenheit, Figuren und Prioritäten, aber sie ergänzen sich. Die historische Linke, die Kommunisten, war immer näher an den Arbeitern dran, an den sozialen Kämpfen. Wir, die Humanisten, waren näher an den neuen Themen, der Umwelt, der Vielfalt, dem Kampf gegen die Diskriminierung. Wir waren zu Beginn auch das Projekt einer Generation - für uns sind die Generationen der Motor der Geschichte, nicht der Klassenkampf. Diese unterschiedlichen Perspektiven fließen bei "Podemos" zusammen, es sind vor allem fünf: die humanistische mit der Gewaltfreiheit als Aktionsform, die marxistische, die sozialistische, die christliche und die ökologische.

Also die chilenische Spielart der globalisierungskritischen Bewegung der Sozialforen?

Ja, wir haben viel davon, aber am Weltsozialforum und ähnlichen Foren missfällt mir die Ablehnung der Parteien. Es ist, mit Verlaub gesagt, dumm, jemanden außen vor zu lassen. Diese Widerstände kommen aus der Vergangenheit, als die Parteien die sozialen Bewegungen benutzt haben, und darauf haben die allergisch reagiert. Aber wir greifen vieles davon auf, die Wertschätzung der Vielfalt, die Offenheit. Nicht immer gelingt uns das. Es gibt Tendenzen, Entscheidungen in geschlossenen Gruppen zu fällen, zur Bildung von Führungszirkeln, die Kontrolle zu übernehmen. Horizontale Entscheidungsprozesse sind nicht einfach, ich erlebe das jeden Tag im Wahlkampf. Wir haben das keineswegs gelöst, aber wir versuchen es wenigstens.

Welcher der reformistischen Regierungen in Lateinamerika fühlen Sie sich am meisten verbunden?

Keiner. In Brasilien ist Lula zum Instrument des Neoliberalismus geworden. Bereits vor der Wahl, als er die Übereinkunft mit dem Internationalen Währungsfonds unterzeichnet hat, hat er sein Projekt aufgegeben. Wohin es in Uruguay geht, bleibt abzuwarten. In Argentinien gibt es interessante Aspekte, der Widerstand Néstor Kirchners in der Schuldenfrage, sein Vorgehen gegen die Korruption der Peronisten. Oder in Venezuela: Der einzige, der ein Projekt mit einer deutlich anderen Richtung verfolgt, ist Hugo Chávez.

Aber er hat auch autoritäre Züge …

… selbstverständlich! Ich rede ja von Aspekten. Sehr positiv scheint mir sein Bestreben, die nationale Industrie zu erhalten, vor allem die Erdölindustrie, die Alphabetisierungskampagnen, die Programme im Gesundheitsbereich oder für die lateinamerikanische Integration. Andererseits habe ich ernste Zweifel, was seinen übertriebenen Populismus angeht. Der geht auch auf seine Vergangenheit als Militär zurück, ebenso sein Paternalismus. Diese Vision teile ich nicht.

Zum Schluss: Glauben Sie, dass Augusto Pinochet noch verurteilt wird?

Das wollte und will ich immer noch glauben, ich will lieber naiv sein als pessimistisch. Fest steht, dass es Grund genug gibt, ihn zu verurteilen. Das bezweifelt niemand mehr. Die Beweise sind so umwerfend, so indiskutabel. Der einzige Hinderungsgrund wäre seine Gesundheit, aber auch der ist jetzt widerlegt. Klar ist allerdings, dass er nicht im Gefängnis landen wird, schon aus legalen Gründen, aber das bekümmert mich nicht - er lebt schon seit vielen Jahren in einem psychologischen Gefängnis. Letztlich sind wir frei und er ist im Gefängnis.

INTERVIEW: GERHARD DILGER

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Rede von T. Hirsch - Podemos!

zur Verkündigung seiner Präsidentschaftskandidatur

(Auszug) Santiago den Chile, 05. Juni 2005

Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Genossinnen und Genossen! Ich nehme diese Nominierung mit sehr großer Freude entgegen und nehme sie als tiefe Verpflichtung an.

Hier, in diesem Saal, voll mit Männern und Frauen, die aus ihren Städten und Gemeinden gekommen sind und Hoffnung mit sich tragen, in diesem Saal, genau demselben, der in düsteren Tagen Schauplatz für die Errichtung der unheilbringenden Militärjunta war, wird heute mit Kraft der Kampf für die Demokratie und die soziale Gerechtigkeit wieder geboren. (...)

Wir haben den umfassendsten Zusammenschluss der Linken und Fortschrittlichen der letzten 30 Jahre erreicht. Diese einigende Willenskraft wurde in den besuchten Gemeinden nachdrücklich unterstützt. Hier ist die ganze Linke, in einem weit gespannten Bogen, vielfältig und bunt.

Heute haben wir eine enorme Gelegenheit. Wir haben ein wunderbares Jahr vor uns, in dem wir Millionen von Chilenen bekannt geben, dass eine Alternative existiert, dass es Hoffnung gibt, dass wir vorwärts schreiten werden, dass die Zukunft eine bessere sein wird.

Deshalb ist es ebenso wichtig zu wachsen. Wir müssen unzertrennlich sein, um uns gemeinsam einzusetzen für diejenigen, die immer in ihren Rechten übergangen werden.

Aber das kann ein Kandidat alleine nicht machen. Die Rechte und das Mitte-Links-Bündnis werden der wirtschaftlichen Macht und dem Staat den Rücken stärken. Deshalb ist es nötig, dass jeder von Euch ein Präsidentschaftskandidat wird. Passt genau auf, was ich Euch sage: Dass jeder ein Kandidat sein möge und aufruft, einlädt, mobilisiert, andere zusammenführt; jeder einzelne soll ein Kandidat in seinem Viertel sein, an seinem Arbeitsplatz, in seiner Universität. Nur so können wir alle Chilenen erreichen. Dies müssen wir alle gemeinsam machen.

Dies wird die Kandidatur der besten Leute sein, derjenigen, die ein besseres Chile wollen, derjenigen, die fähig sind aufzustehen, derjenigen, die Gladys bei ihrem Abschied begleitet haben, derjenigen, die sich nicht besiegen lassen!

Sie sind es, die ich aufrufe: Wir brauchen eine Million Stimmen und Freiwillige, um eine wirkliche Stärke zu bilden, welche die Leute vor den Missbräuchen der Macht schützen. Chile wird nicht mehr dasselbe sein, mit einer vereinten Linken, fest, fähig seine Sympathisanten zu fordern und zu mobilisieren, um die Macht zu kontrollieren, wer immer es auch sein mag, der sie gerade innehat. Wir müssen alle teilnehmen und die Arbeit dieser großen, politischen und sozialen Bewegung fortführen, weit über den Dezember hinaus.

Viele Male in der Geschichte wurden die unmöglich erscheinenden Herausforderungen wahr, früher als sich viele das vorstellen konnten. Ich zweifle nicht, dass eher früher als später, sei es jetzt oder in 4 oder 8 Jahren, aber ich weiß, dass wir in "La Moneda" (Regierungspalast von Chile) gelangen werden und, dass sich Chile verändern wird. (...)

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Wer ist Tomás Hirsch?

Tomás René Hirsch Goldschmidt (geb. am 19. Juli 1956) ist ein linksgerichteter chilenischer Politiker und Geschäftsmann. Er war der Kandidat des Bündnisses "Juntos Podemos" bei den chilenischen Präsidentschaftswahlen 2005 und erreichte 5,4% der Stimmen.

Hirsch wurde in Santiago, Chile als Sohn jüdisch-deutscher Eltern geboren. Seine Mutter, Lysa Goldschmidt, kam vor dem 2. Weltkrieg ins Land, während sein Vater, Jorge Hirsch, nach Chile auswanderte, um den Konzentrationslagern der Nazis zu entkommen. Während seiner Jungendjahre begann sich Hirsch für Silo zu interessieren, den argentinischen Autor und Initiator der Bewegung, der auch die Gründer der Humanistischen Partei inspirierte.

1974 begann er ein Bauingenieur-Studium an der Universität von Chile, das er aber 1978 abbrach. Später begann er in der Fotofirma seines Bruders zu arbeiten. 1983 beteiligte sich Hirsch an der Gründung der Humanistischen Partei, der ersten politischen Partei, die unter der Diktatur von Augusto Pinochet legalisiert wurde (1987). Von 1994 bis 1999 war er Parteivorsitzender. Ebenso war er auch einer der Initiatoren der "Koalition der Parteien für die Demokratie" (Coalición de Partidos para la Democracia - CPD) und diente unter der gewählten Regierung von Patricio Aylwin als chilenischer Botschafter in Neuseeland von 1990-92. Im Januar 1993 zog sich die Humanistische Partei aufgrund des neoliberalen Kurses der CPD aus der Koalition zurück.

Hirsch kandidierte 1997 erfolglos für einen Sitz im Unterhaus des Nationalkongresses und 1999 als Präsidentschaftskandidat der Humanistischen Partei.

Hirsch ist mit Juanita Vergara verheiratet und hat zwei Kinder.

 


Was ist Podemos?

Juntos Podemos Más ist das breiteste Linksbündnis Chiles seit den Zeiten von Allende. Der Zusammenschluss ist durch Gespräche zwischen Kommunisten, Humanisten, der MIR, den "Linken Christen" und 53 weiteren sozialpolitischen Basisgruppen entstanden. Es ist ein Projekt zur realen und partizipativen Demokratie, die die Chancengleichheit aller Chileninnen und Chilenen vertritt, sowie den Zugang zur Gesundheitsvorsorge, Bildung und menschenwürdiger Arbeit. Das Bündnis hat sich zum Ziel gesetzt, zur dritten politischen Kraft im Lande zu werden.

Juntos Podemos sendet sein Signal nicht nur in Chile aus, sondern stellt sicher eine Quelle der Inspiration für alle unter uns dar, die eine grundlegende Veränderung in den Menschen wahrnehmen und sich für eine gesellschaftliche Veränderung einsetzen.

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